„Man kann Geschichte lesen – oder sie erleben.“ Genau das bietet das Tuchmacher Museum Bramsche mitten im Osnabrücker Land: eine faszinierende Reise in die Welt der Tuchproduktion. Zwischen ratternden Webstühlen, dem Duft nach Wolle und historischen Maschinen wird die Vergangenheit greifbar – für Kinder wie Erwachsene.
Inhaltsverzeichnis
📅 1. Ein Ort mit Geschichte
Das Tuchmacher Museum Bramsche befindet sich in einem ehemaligen Industriegebäude der alten Tuchfabrik Mitte, direkt am idyllischen Mühlenteich. Bereits im 18. Jahrhundert war Bramsche ein bedeutendes Zentrum der Tuchherstellung in Nordwestdeutschland. Die markante rote Merinowolle, das sogenannte „Bramscher Rot“, war weit über die Region hinaus bekannt.
Mit der Gründung des Tuchmacher Museums 1975 und der denkmalgerechten Sanierung ab 1983 entstand ein einzigartiger Erlebnisort, an dem Geschichte greifbar und Technik verständlich wird.
Historische Eckdaten:
Jahr | Ereignis |
---|---|
1770 | Erste Erwähnungen von Tuchmachern in Bramsche |
1889 | Gründung der Tuchfabrik Mitte |
1975 | Museumseröffnung |
1983 | Beginn der musealen Instandsetzung |
🧵 2. Von der Wolle zum Tuch: Die Technik hautnah erleben
Im Mittelpunkt des Tuchmacher Museums steht der komplette Produktionsprozess der Wollverarbeitung. Besucher können jeden Arbeitsschritt live und anschaulich erleben – ein spannendes Erlebnis für Groß und Klein.
✔ Rohwolle waschen & kardieren
Hier beginnt die textile Reise: Die rohe Schafwolle wird gründlich gewaschen, anschließend in einer Kardiermaschine zu einem weichen Vlies verarbeitet.
✔ Spinnen & Zwirnen
Historische Spinnmaschinen mit bis zu 100 Spindeln verwandeln das Vlies in Garn. Der technische Aufwand wird dabei anschaulich demonstriert.
✔ Weben mit dem Jacquard-Webstuhl
Ein echtes Highlight: Der Jacquard-Webstuhl nutzt Lochkarten, um komplizierte Muster zu weben – eine frühe Form der Programmiersprache.
✔ Walken, Färben, Scheren
Die Endverarbeitung erfolgt in originalen Walkeinrichtungen und Färbebottichen. Besonders eindrucksvoll: die Herstellung des „Bramscher Rot“ mit pflanzlichen Farbstoffen.
✔ Live-Vorführungen
Ehemalige Tuchmacher und Museumstechniker erklären die Arbeitsprozesse mit großer Leidenschaft – eine perfekte Mischung aus Handwerk und Geschichte.
🌟 3. Sonderausstellungen & aktuelle Highlights
Zurzeit läuft die Ausstellung „Feuer und Flamme – von Hand gewebt“ (28. Juni bis 7. September 2025). 32 Mitglieder des Vereins weben+ präsentieren ihre handgefertigten Werke. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Kunst und Kreativität.
Außerdem gibt es:
- Ferienprogramme und Workshops für Kinder
- Themenführungen für Gruppen und Schulklassen
- Mitmachaktionen an Aktionstagen
Wer sich für Textilkunst, Design oder altes Handwerk interessiert, findet im Tuchmacher Museum neue Inspiration.
📍 4. Besuchsinfos auf einen Blick
⏰ Öffnungszeiten
- Dienstag bis Sonntag: 10:00 – 17:00 Uhr
- Montag: geschlossen
💶 Eintrittspreise
Kategorie | Preis |
---|---|
Erwachsene | 8,00 € |
Ermäßigt (z. B. Schüler, Studierende) | 4,00 € |
Kinder & Jugendliche bis 18 Jahre | frei |
Gruppen ab 12 Personen | 6,00 € p. P. |
Kombiticket (mit Varusschlacht Kalkriese) | 6,00 € |
🚗 Anfahrt
- Adresse: Mühlensort 6, 49565 Bramsche
- Parkplätze sind vorhanden
- Öffentliche Anreise: Bahnhof Bramsche (ca. 15 Minuten Fußweg)
📞 Kontakt
- Tel.: 05461 9451-0
- E-Mail: info@tuchmachermuseum.de
- Website: www.tuchmachermuseum.de
🍽️ 5. Gastronomie und Museumsshop
Im Museumsrestaurant „Dat Wüllker Hus“ genießt man regionale Spezialitäten mit Blick auf den Mühlenteich. Ideal für eine kleine Pause.
Im Shop gibt es:
- Edle Tücher und Decken aus Merinowolle
- Bücher zur Textil- und Industriegeschichte
- Handgewebte Produkte aus der Region
- Kreatives für Kinder und Mitbringsel
🌍 6. Fazit: Warum sich ein Besuch lohnt
Das Tuchmacher Museum Bramsche ist ein Erlebnisort mit Herz und Geschichte. Wer Handwerk live sehen, Technik verstehen und regionale Kultur erleben will, kommt hier voll auf seine Kosten. Ob als Familienausflug, Bildungsreise oder kreative Inspiration – ein Besuch lohnt sich immer.
Tipp: Samstags ab 16 Uhr ist der Eintritt für Einzelbesucher kostenlos – ideal für einen spontanen Wochenendtrip!
❓ 7. Häufige Fragen (FAQ)
Was ist das Besondere am Museum?
Der gesamte Produktionsprozess wird an historischen, funktionstüchtigen Maschinen gezeigt – das gibt es in dieser Form in Deutschland nur hier.
Ist das Museum kinderfreundlich?
Ja, es gibt spezielle Programme und Aktionen für Kinder und Familien.
Gibt es regelmäßige Führungen?
Ja, sowohl öffentliche als auch private Gruppenführungen sind buchbar.
Kann man vor Ort essen?
Ja, das Restaurant bietet regionale Küche und hausgemachte Kuchen.
Wie lange dauert ein Besuch?
Durchschnittlich etwa 2–3 Stunden, je nach Interesse.
Ist das Museum barrierefrei?
Ja, weite Teile des Museums sind für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Wo finde ich mehr Infos?
Alle Informationen unter: www.tuchmachermuseum.de