Ein einziger Anruf kann über Leben und Tod entscheiden. Wenn im Artland jemand die 112 wählt, landet der Notruf in der Regionalleitstelle Osnabrück – dort, wo alle Fäden für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz zusammenlaufen.
Über 180.000 Einsätze müssen die Disponentinnen und Disponenten jedes Jahr koordinieren. Das sind durchschnittlich 500 Notrufe pro Tag. Eine enorme Verantwortung, die nur mit gut ausgebildeten Fachkräften zu bewältigen ist.
Seit Kurzem verstärken vier neue Kollegen das Team der Leitstelle. Sie haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen – und sind ab sofort bereit für den Ernstfall.
„Wir sind stolz auf unsere neuen Kolleginnen und Kollegen, die tatkräftig zum Schutz der Bevölkerung beitragen“, betont Landrätin Anna Kebschull.
Auch Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter hebt hervor: „In der Leitstelle arbeiten Menschen, die in Sekunden entscheiden müssen – und dabei einfühlsam bleiben.“
Inhaltsverzeichnis
Was macht die Regionalleitstelle OsnabrĂĽck?
Die Regionalleitstelle Osnabrück ist die zentrale Notruf- und Einsatzleitstelle für Stadt und Landkreis Osnabrück. Hier werden sämtliche 112-Notrufe und 19222-Krankentransporte entgegengenommen, bewertet und weitergeleitet.
Aufgaben auf einen Blick
- Annahme und Einschätzung von Notrufen
- Alarmierung von Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen
- Disposition von Krankentransporten
- UnterstĂĽtzung bei GroĂźschadenslagen und Katastrophen
- Kommunikation mit Polizei, THW und Katastrophenschutzstäben
Jeder Anruf erfordert Ruhe, Präzision und Erfahrung – vom medizinischen Notfall in Bersenbrück bis zum Großbrand in Osnabrück.
„Manchmal geht es Schlag auf Schlag“, erzählt ein Leitstellenmitarbeiter. „Zwischen zwei Notrufen liegen oft nur Sekunden.“
Vier neue Fachkräfte für mehr Sicherheit
Seit Oktober 2025 sind Michelle Dorenkamp, Sebastian Reusch, Jan Schönleber und Benjamin Strübbe fester Teil des Teams.
Ihre Ausbildung haben sie mit Erfolg abgeschlossen – jetzt übernehmen sie selbst Verantwortung an den Einsatzleitplätzen.
Landrätin Anna Kebschull sagt: „Die hohe Zahl an Einsätzen macht deutlich, wie wichtig eine fundierte Ausbildung fĂĽr die Arbeit in der Leitstelle ist. Wir sind stolz darauf, dass das Team nun mit weiteren hochmotivierten Kollegen verstärkt wird, die tatkräftig zum Schutz der Bevölkerung beitragen.“

An ihrem Arbeitsplatz (hinten von links): Michelle Dorenkamp, Sebastian Reusch und Benjamin Stürbe sowie Jan Schönleber (sitzend).
Foto: Landkreis OsnabrĂĽck/Henning MĂĽller-Detert
Ihre Aufgaben:
- Entgegennahme und Bewertung von Notrufen
- Disposition von Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen
- Begleitung laufender Einsätze über Funk
- Bearbeitung von Krankentransportanfragen
Damit tragen sie täglich dazu bei, dass Hilfe genau dort ankommt, wo sie gebraucht wird – schnell, professionell und zuverlässig.
So läuft die Ausbildung ab
Die Ausbildung zur Fachkraft in der Regionalleitstelle Osnabrück ist ein intensives und praxisnahes Programm, das in mehreren Stufen abläuft. Sie kombiniert Theorie, praktische Übung und Einsatzerfahrung.
Ausbildungsphase | Inhalte | Ziel |
---|---|---|
1. Notrufannahme & Kommunikation | Gesprächsführung, Priorisierung, Ersteinschätzung | Sicherheit in Stresssituationen gewinnen |
2. Disposition & Einsatzleitung | Auswahl von Einsatzmitteln, Funktechnik, Kartenkunde | Effiziente Koordination von Einsätzen |
3. Sonderlagen & Krisenmanagement | GroĂźschadenslagen, Evakuierungen, Kommunikationsstrategien | Handlungssicherheit im Ausnahmezustand |
Zusätzlich gehören Lehrgänge zu strukturierter Notrufabfrage, Funktechnik, Gesprächsführung und Alarmierungssystemen zum Curriculum.
Die Ausbildung dauert rund zwei Jahre und endet mit einer schriftlichen und praktischen AbschlussprĂĽfung.
Modernste Technik fĂĽr Ausbildung und Einsatz
Ausgebildet wird in den modernen Räumen der Regionalleitstelle Osnabrück an der Nobbenburger Straße.
Dort stehen bis zu zehn Einsatzleitplätze zur Verfügung, die mit modernster Funk- und Kommunikationssoftware ausgestattet sind.
In Simulationen werden echte Notruf-Szenarien nachgestellt – von medizinischen Notfällen bis hin zu parallelen Einsätzen bei Unwettern.
So lernen die angehenden Disponentinnen und Disponenten, in Stresssituationen einen kĂĽhlen Kopf zu bewahren.
Ein Blick hinter die Kulissen zeigt:
Monitore mit Kartenansichten, Funkgeräte, Headsets – jedes Detail ist auf Präzision und Geschwindigkeit ausgelegt.
Hier zählt jede Sekunde. Und jeder Knopfdruck kann entscheidend sein.
Warum die Leitstelle fĂĽr das Artland so wichtig ist
Viele Bürgerinnen und Bürger wissen nicht, dass alle Notrufe aus dem Artland – also aus z.B. Quakenbrück, Bersenbrück, Gehrde, Menslage und Nortrup – direkt in der Leitstelle Osnabrück auflaufen.
Dort wird entschieden, welche Einsatzkräfte alarmiert werden.
Beispiel:
Ein Verkehrsunfall auf der B68 bei Quakenbrück:
Der Disponent in Osnabrück erhält den Notruf, erkennt anhand der Angaben die genaue Lage und alarmiert die Feuerwehr Quakenbrück und den Rettungswagen aus Quakenbrück.
Alles läuft innerhalb weniger Sekunden.
Diese enge Verzahnung sorgt dafür, dass auch im ländlichen Raum schnelle Hilfe gewährleistet ist.
Die Regionalleitstelle OsnabrĂĽck ist damit ein unsichtbarer, aber entscheidender Bestandteil der Sicherheitsinfrastruktur im Artland.
„Die Menschen sehen die Fahrzeuge, nicht die Leitstelle – aber ohne sie käme niemand rechtzeitig an“
Fazit: Sicherheit braucht Ausbildung
Die Regionalleitstelle Osnabrück zeigt beispielhaft, wie gut ausgebildetes Personal, moderne Technik und Teamgeist Leben retten können.
Mit den vier neuen Fachkräften wird das Team nicht nur größer, sondern auch stärker.
Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel eine Herausforderung.
Wer sich für eine Karriere in der Leitstelle interessiert, findet Informationen und Bewerbungsunterlagen auf dem Karriereportal des Landkreises Osnabrück unter
👉 www.landkreis-osnabrueck.de/karriere.
FAQ: Häufige Fragen
1. Wer betreibt die Regionalleitstelle OsnabrĂĽck?
→ Stadt und Landkreis Osnabrück gemeinsam.
2. Für welche Regionen ist sie zuständig?
→ Für Stadt und Landkreis, einschließlich der Samtgemeinden Artland, Bersenbrück und Fürstenau.
3. Wie viele Notrufe gehen pro Jahr ein?
→ Etwa 180.000 – Quelle: Landkreis Osnabrück, Stand Oktober 2025.
4. Welche Rufnummer gilt für Notfälle?
→ 112 für Notrufe, 19222 für Krankentransporte.
5. Wie lange dauert die Ausbildung?
→ In der Regel zwei Jahre, inklusive Theorie und Praxis.
6. Welche Voraussetzungen gibt es?
→ Erfahrung im Rettungsdienst oder Feuerwehrdienst ist von Vorteil, ebenso Teamfähigkeit und Belastbarkeit.
7. Können Bürger die Leitstelle besichtigen?
→ Nur nach vorheriger Anmeldung über die Pressestelle des Landkreises.
8. Wo befindet sich die Leitstelle?
→ An der Nobbenburger Straße 31 in Osnabrück.