Landkreis Osnabrück ehrt 24 Hauseigentümer mit der „Grünen Hausnummer“

Energieeffiziente Vorbilder zeigen, wie Klimaschutz im Alltag gelingt

Wie viel Mut steckt in einem neuen Dach, einer Wärmepumpe oder einer gut gedämmten Fassade?
24 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer aus dem Landkreis Osnabrück haben genau diesen Mut bewiesen – und wurden dafür mit der „Grünen Hausnummer“ ausgezeichnet.

Die Auszeichnung steht für nachhaltiges Bauen und Sanieren, für Menschen, die Verantwortung übernehmen und zeigen, dass Klimaschutz keine politische Floskel ist, sondern ganz konkret an der eigenen Haustür beginnt.
Der Landkreis Osnabrück und die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) ehrten die Preisträger jetzt in einer feierlichen Abendveranstaltung.



1. Was hinter der Grünen Hausnummern steckt

Die Grüne Hausnummer ist eine gemeinsame Kampagne der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) und der niedersächsischen Landkreise.
Sie zeichnet Menschen aus, die ihr Haus besonders energieeffizient gebaut oder saniert haben.

Das Ziel: Klimaschutz sichtbar machen.
Die grüne Plakette an der Hauswand zeigt, dass nachhaltiges Wohnen funktioniert – und andere inspirieren kann, es nachzumachen.

Laut dem Umweltbundesamt entfallen rund 35 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland auf den Gebäudesektor. Wer also sein Haus saniert, leistet einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz.


2. 24 neue Auszeichnungen im Landkreis Osnabrück

Zum mittlerweile sechsten Mal beteiligte sich der Landkreis Osnabrück an der Aktion.
Seit dem Start im Jahr 2019 wurden bereits 152 Hausprojekte prämiert – allein 24 neue Auszeichnungen kamen 2025 hinzu.

JahrAnzahl ausgezeichneter ProjekteBesonderheit
201918Start der Aktion im Landkreis
202023Hohe Beteiligung trotz Pandemie
202129Schwerpunkt auf Altbausanierungen
202230Einführung zusätzlicher Kriterien
202328Kooperation mit Volksbank eG
202524Projekte aus Alt- und Neubauten
20251105_lkos_gruppenfoto-1024x683 Landkreis Osnabrück ehrt 24 Hauseigentümer mit der „Grünen Hausnummer“

Glückliche Gesichter nach der Übergabe der 24 Grünen Hausnummern im Landkreis Osnabrück

Foto: Landkreis Osnabrück / Moritz Münch

Trotz gestiegener Baukosten und komplexer Förderbedingungen bleibt die Nachfrage konstant – ein Zeichen dafür, dass nachhaltiges Bauen in der Region längst Alltag geworden ist.


3. Lob und Motivation vom stellvertretenden Landrat

Stellvertretender Landrat Michael Lührmann zeigte sich bei der Verleihung sichtlich beeindruckt:

„Der Einsatz der Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer im Kreisgebiet ist bemerkenswert. Die Grünen Hausnummern regen zum Austausch an und zeigen, dass Klimaschutz nicht nur notwendig, sondern auch anerkannt wird.“

Er lobte die Teilnehmer für ihren persönlichen Beitrag und rief zugleich zur Teilnahme im kommenden Jahr auf.
Denn jeder Sanierungsschritt – vom Einbau einer Wärmepumpe bis zur Photovoltaikanlage – bringe den Landkreis näher an seine Klimaziele.


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4. Vortrag zu Klimaanpassung im Gebäudebereich

Im Anschluss an die Preisverleihung zeigte Timo Kluttig vom Landkreis Osnabrück, wie sich Klimaschutz und Klimaanpassung ergänzen.
In seinem Vortrag machte er deutlich, dass Gebäude künftig nicht nur energieeffizient, sondern auch wetterresilient sein müssen.

Er präsentierte konkrete Maßnahmen:

  • Verschattungssysteme gegen Sommerhitze
  • Hochwasserschutz in gefährdeten Lagen
  • Entsiegelung von Grundstücken, um Starkregen besser zu bewältigen

Diese Praxisbeispiele machten den Gästen Mut: Klimaschutz muss nicht abstrakt bleiben – er kann praktisch, sichtbar und greifbar umgesetzt werden.


5. Volksbank-Preis für besonderes Engagement

Auch Glück gehört dazu: Die Vereinigte Volksbank eG stiftete ein Preisgeld, das unter den Preisträgern verlost wurde.
Ein Ehepaar aus Bad Essen durfte sich über den Gewinn freuen.

Florian Schwirrat, Bereichsleiter Bauen und Wohnen, überreichte den Preis persönlich:

„Mit dieser Aktion wollen wir zeigen, dass nachhaltiges Bauen auch wirtschaftlich Sinn ergibt – und dass Engagement belohnt wird.“

Solche Kooperationen zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Bürgerschaft stärken das Bewusstsein für Klimaschutz auf lokaler Ebene.


6. Beispiele aus der Praxis: Häuser mit Geschichte

Was in den Projekten umgesetzt wurde, zeigt, wie vielfältig Energieeffizienz sein kann:

  • Ein Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert erhielt durch einen modernen, gut gedämmten Anbau neuen Lebensraum – ein gelungenes Zusammenspiel aus Alt und Neu.
  • Mehrere Häuser aus den 50er- bis 70er-Jahren wurden umfassend saniert: Dämmung, neue Fenster, Wärmepumpen und Photovoltaik machen sie fit für die Zukunft.
  • Neubauten erreichten den KfW-Effizienzhausstandard 40 oder besser und nutzen oft zusätzlich Solarenergie oder Regenwassernutzung.

Alle Beispiele zeigen: Klimaschutz ist kein Luxus, sondern eine Investition in Lebensqualität.


7. Warum sich Energieeffizienz lohnt

Energieeffizientes Bauen und Sanieren bringt gleich mehrere Vorteile:

1. Weniger Energiekosten:
Moderne Technik senkt den Verbrauch dauerhaft – in manchen Fällen um bis zu 70 Prozent.

2. Höherer Wohnkomfort:
Gut gedämmte Häuser sind im Winter warm, im Sommer angenehm kühl.

3. Mehr Unabhängigkeit:
Eigene Energieproduktion durch Solarstrom oder Wärmepumpe schützt vor steigenden Energiepreisen.

4. Beitrag zum Klimaschutz:
Weniger Verbrauch heißt weniger CO₂ – und das nützt uns allen.

„Jede Sanierung ist ein Stück Zukunftssicherung – für Eigentümer und für das Klima“,
fasst die KEAN zusammen.


8. So können sich Eigentümer bewerben

Die nächste Bewerbungsphase startet voraussichtlich im Frühjahr 2026.
Teilnehmen können Privathausbesitzer im Landkreis Osnabrück, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Neubauten mit mindestens KfW-Effizienzhausstandard 40,
  • Sanierungen mit nachweislich hohem energetischem Niveau,
  • Maßnahmen wie Wärmepumpen, Solarenergie, Dämmung oder Fenstererneuerung.

Benötigte Unterlagen:

  • Energieausweis oder Fachunternehmererklärung
  • Fotos und kurze Beschreibung der Maßnahmen

Kontakt:
👉 Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN)
👉 Landkreis Osnabrück – Fachbereich Umwelt


9. Fazit: Eine Plakette mit Symbolkraft

Die Grünen Hausnummern steht für mehr als Effizienzwerte – sie steht für Haltung.
Für Menschen, die sagen: „Ich kann etwas verändern.“

Vom denkmalgeschützten Bauernhaus bis zum modernen Neubau – jedes Projekt zeigt, dass Klimaschutz auch auf dem Land funktioniert, wenn man ihn mit Leidenschaft und Know-how anpackt.

Der Landkreis Osnabrück will die Aktion auch künftig fortführen, um weitere Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, ihre Häuser „grün“ zu machen.
Denn: Klimaschutz beginnt am eigenen Zuhause – und bleibt sichtbar an der Fassade.


10. FAQ: Häufige Fragen zu den Grünen Hausnummern

Was ist die Grüne Hausnummer?
Eine Auszeichnung für energieeffizientes und klimafreundliches Bauen oder Sanieren – vergeben von der KEAN und den Landkreisen.

Wer kann teilnehmen?
Privatpersonen mit Wohngebäuden im Landkreis Osnabrück, die bestimmte Effizienzstandards erfüllen.

Wie oft wird sie verliehen?
Einmal jährlich.

Welche Vorteile hat die Auszeichnung?
Sichtbarkeit, Anerkennung, Austausch mit Gleichgesinnten – und ein Beitrag zum Klimaschutz.

Wie viele Auszeichnungen gibt es bisher?
152 insgesamt, davon 24 im Jahr 2025.

Welche Maßnahmen zählen?
Wärmepumpen, Solarenergie, Dämmung, effiziente Heizsysteme, nachhaltige Baustoffe.

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